Einleitung
Seit 2007 bin ich in Leipzig-Thekla tätig und leite meine eigene Physiotherapiepraxis. 2018 eröffnete ich meine Praxis für Funktionelle Medizin, mit dem Ziel, Menschen ganzheitlich zu helfen. Mein Lebensmotto spiegelt meine Überzeugung wider: Wir unterstützen unsere Patienten in ihrem Heilungsprozess, der in ihnen selbst stattfindet. Chronische Krankheiten wie Erschöpfung, Verdauungsbeschwerden oder Stimmungsschwankungen sind Zeichen eines überlasteten Körpers. Um diesen effektiv zu behandeln, müssen wir den Menschen in seiner Gesamtheit betrachten und individuell angepasste Therapieansätze entwickeln.
Mein Weg führte mich zur Ausbildung zur zertifizierten Regulationstherapeutin des IGAF e.V., einer faszinierenden Ergänzung zur Funktionellen Medizin. Diese Ausbildung vertieft das Verständnis für die komplexen Prozesse im menschlichen Körper und eröffnet neue Wege, um chronischen Erkrankungen entgegenzuwirken.
Die Bedeutung von Regulationstherapie
Die Regulationstherapie bildet eine entscheidende Schnittstelle in der Funktionellen Medizin. Sie fokussiert sich darauf, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen, indem sie die körpereigenen Regulationsmechanismen unterstützt. Diese Therapieform erkennt, dass Krankheiten oft aus einem Ungleichgewicht des Körpers resultieren. Indem wir die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu regulieren, stärken, können wir die Grundursache vieler chronischer Beschwerden behandeln.
In meiner Praxis habe ich gesehen, wie essentiell es ist, individuelle Therapiepläne zu erstellen. Jeder Mensch ist einzigartig, und so sollte auch seine Behandlung sein. Die Regulationstherapie bietet die Möglichkeit, maßgeschneiderte Therapien anzubieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zugeschnitten sind.
Teil 1 der Ausbildung: Das Vegetative Nervensystem
Im ersten Teil der Ausbildung zur Regulationstherapeutin lag der Fokus auf dem vegetativen Nervensystem (VNS) – der "Software" unseres Körpers. Das VNS spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung vieler Körperfunktionen. Es passt das innere Milieu des Körpers an externe und interne Belastungen an und erhält so eine konstante Funktion des Organismus.
Diese Kenntnisse sind entscheidend, da das VNS in der konventionellen Medizin oft vernachlässigt wird, obwohl Störungen in diesem System zu vielfältigen gesundheitlichen Problemen führen können. In diesem Ausbildungsteil lernte ich, wie man die autonome Balance wiederherstellt und somit ein grundlegendes Verständnis für die Behandlung verschiedener Erkrankungen erlangt.
Indem wir die komplexen Wechselwirkungen im VNS verstehen, können wir effektivere Behandlungsansätze entwickeln, die über die symptomatische Behandlung hinausgehen und auf die Wurzel der Probleme abzielen. Diese tieferen Einblicke in das vegetative Nervensystem erweitern meine Fähigkeiten, Patienten auf ihrem Weg zur Selbstheilung zu unterstützen und ihnen zu einem gesünderen, ausgeglicheneren Leben zu verhelfen.
Teil 2 der Ausbildung: Die Mitochondrien
Der zweite Teil meiner Ausbildung zur Regulationstherapeutin widmete sich den Mitochondrien, den vitalen Energiequellen unserer Zellen. Oft als die "Kraftwerke der Zellen" bezeichnet, sind Mitochondrien für die Energieproduktion in Form von Adenosintriphosphat (ATP) verantwortlich. Doch ihre Rolle geht weit darüber hinaus. Sie spielen auch eine entscheidende Rolle beim Abbau freier Sauerstoffradikale, die andernfalls unsere Zellen schädigen könnten.
Die Bedeutung der Mitochondrien für unsere Gesundheit ist immens. Störungen in ihrer Funktion, bekannt als Mitochondriopathien, können eine Vielzahl von Erkrankungen auslösen, von neurodegenerativen Störungen bis hin zu chronischen Erschöpfungszuständen. Im Rahmen der Ausbildung erlernte ich wichtige diagnostische und therapeutische Ansätze, die sich unmittelbar auf die Praxis anwenden lassen. Dieses Wissen eröffnet neue Wege, um Erkrankungen, die ihre Ursache in mitochondrialen Dysfunktionen haben, zu behandeln und die Gesundheit meiner Patienten auf zellulärer Ebene zu unterstützen.
Teil 3 der Ausbildung: Der Darm
Im dritten und letzten Teil der Ausbildung stand der Darm im Mittelpunkt – ein Organ, das sowohl das körperliche als auch das seelische Wohlbefinden maßgeblich beeinflusst. Die enorme Oberfläche des Darms, vergleichbar mit zwei Tennisplätzen, und seine Rolle als Sitz von rund 80 Prozent unseres Immunsystems, unterstreichen seine Bedeutung für unsere Gesundheit.
In diesem Kursabschnitt lernte ich über die Komplexität der Darmgesundheit, einschließlich des Leaky Gut Syndroms und der Mikrobiomanalyse. Außerdem wurden neue und bewährte Ansätze der Ernährungsmedizin vorgestellt. Besonders interessant war, wie die Inhalte aller drei Ausbildungsteile miteinander verknüpft und in ein umfassendes Verständnis der körperlichen Regulation integriert wurden.
Ausbildungsabschluss und Zertifizierung
Der Abschluss der Ausbildung zur Regulationstherapeutin wurde durch eine Abschlussprüfung markiert, der mein erworbenes Wissen und meine Fähigkeiten in diesem Bereich überprüfte. Nach erfolgreichem Abschluss der Prüfung erhielt ich mein Zertifikat als anerkannte Regulationstherapeutin. Die Zertifikatsübergabe fand in einem festlichen Rahmen statt, was die Bedeutung und den Wert dieser Qualifikation unterstrich.
Diese Ausbildung hat meine Sichtweise und Herangehensweise in der Behandlung meiner Patienten grundlegend erweitert. Mit dem erworbenen Wissen und den neuen Fähigkeiten bin ich nun besser ausgerüstet, um meinen Patienten eine ganzheitliche, individuell angepasste Behandlung anzubieten, die über die traditionellen Methoden hinausgeht. Als zertifizierte Regulationstherapeutin freue ich mich darauf, dieses Wissen in meiner täglichen Praxis anzuwenden und meinen Patienten zu einem gesünderen, ausgewogeneren Leben zu verhelfen.
Fazit und persönliche Botschaft von Antje Krista
Die Reise zur zertifizierten Regulationstherapeutin des IGAF e.V. war eine tiefgreifende und aufschlussreiche Erfahrung, die meine Sichtweise auf die Behandlung und das Verständnis von Krankheiten maßgeblich erweitert hat. Durch die intensive Beschäftigung mit dem vegetativen Nervensystem, den Mitochondrien und dem Darm habe ich gelernt, wie diese Schlüsselsysteme des Körpers in Harmonie zusammenwirken und wie entscheidend sie für unsere Gesundheit sind. Diese Erkenntnisse ermöglichen es mir nun, meine Patienten noch umfassender zu unterstützen und ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie aktiv zu ihrer Gesundheit beitragen können.
Die Regulationstherapie hat mir gezeigt, dass wahre Heilung eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen erfordert. Jeder Patient bringt seine eigene, einzigartige Geschichte mit, und es ist meine Aufgabe und mein Anliegen, individuelle Behandlungspläne zu erstellen, die genau auf diese persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sind. Dabei geht es nicht nur um die Behandlung von Symptomen, sondern um die Förderung der körpereigenen Regulationsfähigkeit und die Unterstützung des Körpers bei der Selbstheilung.
Mein Ziel ist es, meinen Patienten zu helfen, "chronisch gesund" statt "chronisch krank" zu sein. Dies erfordert nicht nur Wissen und Erfahrung in der medizinischen Behandlung, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Lebensweise und Bedürfnisse jedes Einzelnen. Die Ausbildung zur Regulationstherapeutin hat mir weitere Werkzeuge an die Hand gegeben, um diesen ganzheitlichen Ansatz in meiner täglichen Praxis umzusetzen.
Abschließend möchte ich sagen: Die Gesundheit ist unser wertvollstes Gut, und es liegt in unserer Verantwortung, sie zu pflegen und zu bewahren. Als Regulationstherapeutin freue ich mich darauf, Sie auf Ihrem Weg zu mehr Wohlbefinden und einer besseren Lebensqualität zu begleiten. Gemeinsam können wir einen positiven Lebensimpuls setzen und die Grundlagen für ein gesundes, erfülltes Leben schaffen.